Der Kleine Prinz

Vienna-Journal 5.9.2021


„Der Kleine Prinz“ ist der Titel der weltbekannten Erzählung des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry. Erstmals erschienen 1943 im Exil in New York, kritisiert es den Werteverfall der Gesellschaft.

Dieses moderne Kunstmärchen wurde am Samstag, dem 4.9.2021 im KUMST (Strasshof an der Nordbahn) in beeindruckender szenischer Bearbeitung der Schauspielerin und Musikerfamilie Luksch, für ein sehr interessiertes Publikum dargebracht.

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Die Schauspielerin und Autorin, Rita Luksch,  die sich schon als Kind für den kleinen Prinzen begeisterte, hat sich mit der Umsetzung in die Bühnenfassung einen lang gehegten Wunsch erfüllt. „Es war nicht einfach“, erklärt die sympathische Darstellerin. Es dauerte drei bis vier Monate bis sie mit dem Text zufrieden war. Das Auswendiglernen erforderte weitere drei Monate.

Mit der von Georg Luksch komponierten Musik, sowie die gefühlvolle Bogenführung auf der Bratsche mit den feinen Zwischentönen durch Tochter Amélie Persché, bekam die fast zweistündige, vollkommen frei vorgetragene Erzählung, eine besondere Note.

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Die persönliche Darstellung des besitzergreifenden Königs, von Georg Luksch, und des noch etwas scheuen Fuchses, verkörpert durch Amélie, brachte unvorhergesehene, gut eingebaute Abwechslung in den Einzelvortrag, der an Ausdruckskraft nichts zu wünschen übrig ließ. Auch die hübsche, wohlklingende Gesangsstimme Amélies bezauberte.

Eine Einspielung des Experimentalfilms von Erich Heyduck im Hintergrund, schien in die unbekannten Welten des kleinen Prinzen zu führen. Die Grundaussage des Textes von Saint-Exupéry, gesprochen vom Fuchs, wurde gegen Ende besonders durch Wiederholungen und auch Gesang hervorgehoben: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Der lange Applaus bestätigte, dass gutes Theater auch ohne aufwändige Bühnendekoration auskommt. Einer der begeisterten Zuschauer war der neunjährige David. Er erklärte: „Ich habe die Erzählung schon gelesen und sie hat mir gut gefallen. Die heutige Aufführung war für mich ein Erlebnis und hat mir geholfen vieles noch besser zu verstehen.“ Er war offensichtlich gut vorbereitet.

Man darf der Familie Luksch zu so viel Schaffenskraft und nicht alltäglichen Gestaltungsideen gratulieren und darf auf das nächste Projekt „Elektra“ der Künstlerfamilie im KUMST neugierig sein. Zu danken ist dieses, wie alle Events im KUMST, dem unermüdliche sich einsetzenden Arzt, Seidenmaler und Autor Dr. Gerhard Kitzler mit seinem Stab.


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